Dir gefallen Methoden, um die Arbeit im Unternehmen flexibler und gleichzeitig erfolgreicher zu machen? Mit den passenden SCRUM-Tools machst du einen ersten Schritt in diese Richtung. Was sich dahinter verbirgt und wie Betriebe davon profitieren, erfährst du jetzt.
SCRUM ist ein Vorgehensmodell zur agilen Projektentwicklung. Es wird vor allem in der Softwareentwicklung eingesetzt und kennt in seiner ursprünglichen Form drei Rollen: Product Owner, Entwicklungsteam und SCRUM Master. Der Product Owner nimmt dabei die Perspektive des Auftraggebers ein und gibt vor, wie das Softwareprodukt am Ende auszusehen hat. Das Entwicklungsteam setzt die Anforderungen mittels Programmcode um, während der SCRUM Master die Einhaltung des SCRUM Prozesses befolgt. Zentraler Bestandteil des Vorgehensmodell ist der Sprint, welcher ein SCRUM Ereignis darstellt. Während des Sprints wird über einen vorher definierten Zeitraum hinweg programmiert, das bedeutet die Anforderungen werden umgesetzt. Was dabei umgesetzt werden soll, wird im sogenannten Sprint Planning vorgegeben. Das Team hält zusätlich jeden Tag mit dem SCRUM Master einen sogenannten Daily Scrum ab, um sich gegenseitig über Fortschritte und Hürden zu berichten. Nach dem Abschluss einer Sprintphase werden die Ergebnisse sowie Erfahrungen im Sprint Review besprochen. Abschließend folgt die Sprint Retrospektive, in der Verbesserungsmöglichkeiten für den nächsten Sprint festgelegt werden.
Wo Wettbewerb herrscht, ist Konkurrenz nicht fern. Es gibt unzählige SCRUM-Tools auf dem Markt, von denen wir dir einige interessante Beiträge genauer vorstellen.
Extrem simpel, dafür aber kostenlos ist Scrumblr. Das webbasierte Tool ist praktisch ein digitales Whiteboard, das Veränderungen in Echtzeit überträgt und dir damit die Möglichkeit gibt, in permanentem Kontakt mit deinem Team zu stehen. Mehr kann das Tool nicht - aber vielleicht reicht es für deine Ansprüche schon aus.
Dieses ebenfalls rein im Browser stattfindende Programm zielt eher auf Projektmanagement ab. Es passt sich flexibel an die Größe des Teams an - ob 5 oder 50 Mitarbeiter ist völlig egal. Damit erstellst du sehr simple To-do-Listen oder übernimmst die Planung kompletter Projekte. Die hohe Skalierbarkeit ist der größte Vorteil von Agilefant.
Dieses optisch etwas triste Programm hat alles, was du in kleinen Unternehmen brauchst: Auf dem Dashboard hast du die Übersicht über aktuelle Projekte, dazu gibt es einen Sprint- und Releaseplan für Projekte, die sich gerade in Arbeit befinden, und auch eine Zeitlinie ist integriert. Darin siehst du alle vergangenen und zukünftigen Projekte. Die guten Team- und Teilnehmerfunktionen runden das Angebot ab - und die virtuellen Notizzettel ersetzen die realen Aufkleber an Computerbildschirmen.
Wer bereit ist, Geld auszugeben, kann sich den Pivotal Tracker anschauen. Der bietet schon deutlich mehr Funktionen als viele kostenlose Tools und geht immer nach demselben Prozess vor: Anforderungen ("Was soll der Mitarbeiter erledigen?") werden formuliert, anschließend einem geeigneten Mitarbeiter zugewiesen, dann von diesem Mitarbeiter umgesetzt und abschließend vom Ersteller des Projektes abgenommen oder in die Nachbearbeitung geschickt. Der Prozess ist übersichtlich und einfach und in der neuesten Version erlaubt Pivotal Tracker auch die Kommunikation direkt innerhalb der Software - praktisch für Teams.
nTask punktet unter den SCRUM-Tools von vornherein mit seiner visuell hübsch gestalten Oberfläche und ist auch für Einsteiger schnell zu verstehen. Du kannst damit den Fortschritt von diversen Projekten sehr einfach überwachen und schauen, welcher Mitarbeiter gerade an welcher Sache arbeitet. Ausgehend von der bestehenden Datenlage liefert dir nTask auch eine Einschätzung der verbleibenden Restzeit, bis das jeweilige Projekt abgeschlossen ist.
Sehr bekannt ist das farbenfrohe und einfach einzusetzende Trello: Im Dashboard erstellst du Aufgaben und kannst ihren Fortschritt damit überwachen - wie vielleicht Produkt-Roadmaps, To-do-Listen oder generell alles, was dir in den Sinn kommt. Mitarbeiter erstellen unterschiedliche Kategorien, fügen Kommentare hinzu, setzen Deadlines für bestimmte Projekte und vieles mehr. Auf die Anforderungen großer SCRUM-Teams ist Trello aber nicht unbedingt zugeschnitten, weshalb das Tool eher für kleinere Unternehmen geeignet ist (aber dann ist es auch kostenlos).
Zu guter Letzt noch ein Urgestein unter den SCRUM-Tools: JIRA ist auf höchste Anforderungen ausgelegt und daher für kleine Unternehmen eher die falsche Wahl - denn die vielen Funktionen führen zu einer steilen Lernkurve, die schwer zu bezwingen ist. Wer sich mit JIRA intensiver befasst, findet darin aber einen Echtzeitüberblick über aktuelle Projekte, Tools für die Zusammenarbeit, individuell anpassbare Workflows, Projekt- und Zeitmanagement, Verteilung von Aufgaben, Integration von GitHub, Schnittstellen zu anderen Programmen und vieles mehr. Kurz: Der Heilige Gral unter den SCRUM-Tools, der allerdings nicht für alle Unternehmen in Frage kommt.
Diese Frage können wir dir abschließend leider nicht beantworten. Jedes Team stellt andere Anforderungen an SCRUM-Tools, sodass es am Ende darauf hinausläuft, dass du viel ausprobieren musst, bist du ein geeignetes Programm für dein Team gefunden hast.